Fakten zu Melezitosehonig
Was ist Melezitosehonig?
Von Melezitosehonig spricht man, wenn mehr als 20% Melezitose im Honig vorhanden sind. Melezitose ist ein Dreifachzucker (Trisaccharid), der aus zwei Molekülen Glucose und einem Molekül Fructose besteht.
Wie entsteht Melezitosehonig?
Der Melezitosehonig, auch Zement-, Lärchen- oder Blatthonig genannt, stammt von den Honigtauerzeugern (Schild- und Blattläuse), die vorwiegend an der Fichte und vereinzelt auf Lärche leben. Die Hauptverursacherin ist die Große Schwarze Fichtenrindenlaus (Cinara piceae). Diese Lausart produziert Honigtau mit bis zu 50% Melezitose. Der Anteil ist bei den anderen Arten geringer und deshalb entsteht meist kein Melezitosehonig.
Wie erkennt man, dass Melezitose-Honigtau eingetragen wird?
Als allgemeine Regel gilt, dass wenn eine Zunahme von mehr als 10 kg pro Tag bei der Waldtracht beobachtet wird, es sich um Melezitoseeintrag handelt. Dieser starke Anstieg konnte bei unseren Bienenstockwaagen nicht beobachtet werden. Jedoch war ein eindeutiger Anstieg zu erkennen, was für die Verwendung von Bienenstockwaagen spricht.
Zusätzlich erkennt man ihn in den Waben, da der Honig trüb ist.
Wann wird der Melezitosehonig eingetragen?
Melezitosehonig kann nur während der Waldtracht eingetragen werden. Je nach Region und Höhenlagen ist das meistens ab Mitte Mai der Fall.
Besonders häufig tritt der Melezitosehonig am Ender der Waldtracht auf, da hier die Große Schwarze Fichtenrindenlaus (Cinara piceae) ihren Höhepunkt erreicht.
Wie bekomme ich den Melezitosehonig aus den Waben?
Wenn man den Melezitosehonig rechtzeitig erkennt, also bevor er auskristallisiert, kann er zum Beispiel mit einer Tangentialschleuder geschleudert oder gepresst werden. Um ihn jedoch Sieben zu können muss er auf 60°C erhitzt werden. Das muss jeder für sich entscheiden ob man das machen will.
Eine weitere Möglichkeit ist es den Honig von den Bienen umtragen zu lassen. Hierfür kann zum Beispiel die Honigzarge mit dem Melezitosehonig untersetzt werden. Die Waben sollten vorher für einige Minuten ins Wasser getaucht werden. Die Bienen tragen dann den Honig in die obere Honigzarge. Durch das erneute Umarbeiten wird der Honig schleuderbar.
Kann ich Melezitosehonig als Winterfutter verwenden?
Besonders kritisch ist ein Eintrag von Melezitosehonig während der Einwinterung bzw. wenn er als Futter im Stock belassen wird. Da er schwer verträglich ist, kann es zu vermehrten ausfällen kommen. Die Bienen verhungern nicht, jedoch treten vermehrt Krankheiten wie Ruhr auf.
Deshalb ist es sehr wichtig die Gewichtszunahme mit der Bienenstockwaage zu beobachten und sich in der Imkercommunity auszutauschen. So kann man gleich mit Nachbarn in Kontakt treten, wenn man Melezitoseeintrag hat.
Die Waben mit Melezitosehonig sollten vor dem Winter entnommen werden. Sie können im nächsten Jahr als Futter im Frühjahr oder für die Bildung von Ablegern verwendet werden.